@ COPYRIGHT G. Strahl, Neuss
Komponistinnen
Es
gibt
sie,
und
sogar
viele.
Aber
die
wenigsten
sind
einem
größeren
Publikum
bekannt.
Ihre
Werke
werden
selten
aufgeführt
und
ebenso
wenig
auf
Schallplatte,
CD
oder
als
Download
veröffentlicht.
Das
ist
mehr
als
schade.
Denn
es
suggeriert:
1.
Es
gibt
keine
Komponistinnen.
2.
Wenn
doch,
sind
ihre
Werke
nicht
mit
denen
ihrer
männlichen
Konkurrenten
zu
verglei
chen,
die
ungleich
wichtiger,
qualitativ
hochwertiger
und
überhaupt
besser
sind.
Unter
100
bedeutenden
Komponisten
ist
keine
einzige
Frau
zu
finden,
so
zu
hören
in
der
Dokumen
tation
von Kyra Steckeweh und Tim van Beveren.
Ich
bin
vor
einiger
Zeit
auf
dieses
Thema
gestoßen
und
war
erschrocken,
wie
wenig
ich
selbst
wusste
–
dabei
kannte
ich
die
Namen
einiger
Komponistinnen
-
und
wie
sehr
ich
den
Ein
druck
gewinnen
musste,
dass
Werke
von
Frauen
systematisch
in
der
Vergangenheit
und
bis
in
die
Gegenwart
ausgegrenzt
wurden.
Die
ändert
sich
in
den
letzten
Jahren
ein
wenig.
Vor
allem
junge
bzw.
jüngere
Interpretinnen
und
Interpreten
sind
neugierig
geworden
und
führen
eher
Werke
der Frauen auf als gerade die etablierten, die solche Werke viel leichter lancieren könnten.
Ich
möchte
hier
einige
sehr
gute
und
schöne
Aufnahmen
mit
Werken
von
Komponistinnen
des
19.
und
20.
Jahrhunderts
vorstellen.
Es
lohnt
sich,
sie
zu
entdecken,
sie
zu
hören
und
sich
an
ihnen
zu
erfreuen.
Insbesondere
die
DVD
und
CD
„Komponistinnen“
von
Kyra
Steckeweh
und
Tim
van
Beveren
hat
mich
inspiriert.
Die
DVD
beinhaltet
Portraits
von
vier
Kompo
nistinnen:
Fanny Mendelssohn-Hensel, Emilie Meyer, Lili Boulanger und Mel Bonis
.
Die
Dokumentation
wurde
vielfach
ausgezeichnet,
u.a.
in
2020
mit
dem
Opus
Klassik
im
Bereich
„Audiovisuelle Medien“. Hierzu s. auch meine Rezension:
Komponistinnen
Und
hier
noch
einige
sehr
schöne
Aufnahmen,
die
es
bislang
leider
nur
als
MP3-
Download
gibt
(deshalb
hier
auch
keine
Cover-Fotografien,
im
Internet
sind
sie
gleichwohl zu finden und die Downloads bei den üblichen Anbietern erhältlich)
Cecile
Chaminade
(1857-1944)
war
eine
französische
Komponistin
und
hervorragende
Pianistin.
Sie
war
zu
ihrer
Zeit
recht
bekannt,
geriet
in
Vergessenheit
und
wird
heute
wieder
öfter
aufgeführt. Sie schrieb Klavierstücke, Werke für Flöte und Orchester u.a.m.
Olga Kopylova: Miniatures - Cecile Chaminade
Schwungvoll, besinnlich, nachdenklich, fröhlich, melancholisch. Klavierstücke.
Die Pianistin stammt aus Usbekistan, studierte u.a. in Moskau und lebt in Brasilien, arbeitet in
einem Orchester dort.
Florence
Price
war
eine
amerikanische
Komponistin
(1887-1953),
die
viele
Werke
hinter
lassen
hat:
Sinfonien,
Orchester-
und
Klavierwerke.
Sie
wird
gerade
wieder
entdeckt.
Auch
ihre
Werke
sind zumeist als Download zu bekommen.
Florence
Price
:
Symphonies
No.
1
und
3
,
Einspielung
veröffentlicht
im
September
2021,
The
Philadelphia
Orchestra,
Leitung:
Yannick
Nézet-Séguin,
Label:
Deutsche
Grammophon,
erscheint
vielleicht im Januar 2022 auf CD.
Eine
sehr
schöne,
aufregende,
toll
gespielte
Aufnahme,
die
durch
die
Vereinigten
Staaten
führt,
vom
Land
in
die
Stadt,
Romantik,
Klassik,
Jazz
und
modernes
Leben.
Teilweise
sehr
witzig
und
rhythmisch
gestaltet.
Die
erste
Symphonie
erinnert
ein
wenig
an
Dvoraks
„Aus
der
neuen
Welt“
–
doch
mit
sehr
selbstbewussten
Akzenten.
In
der
dritten
hat
Florence
Price
ihren
ganz
eigenen
Stil
gefunden. Eine außerordentlich schöne Entdeckung.
Ebenfalls
Florence
Price
:
Pianodiscoveries
.
Gespielt
von
Lara
Downes
(US-ameri
kanische
Pianistin
und
Grenzgängerin
in
Sachen
Musik
und
Kunst).
Reine
Klavierstücke,
besinnlich,
jazzig,
melancholisch,
zärtlich,
sanft,
schwungvoll,
mit
ihrer
Fantasie
Négre
Nr.
2
und
4.
Florence
Price
war
schwarz
und
in
gewissem
Sinn
zweifach
benachteiligt:
als
Frau
und
aufgrund
ihrer
Hautfarbe.
Sie ließ sich von diesen Benachteiligungen aber nicht in ihrer Kompositionstätigkeit beirren.
Alle Aufnahmen sind auch bei den gängigen Streamingdiensten abzurufen. Hier finden
sich noch andere Aufnahmen, auch zumeist als MP3-Download.