Buch-Welt-Musik G. Strahl
England 2019 Offen gesagt ging mir die gesamte Brexit-Geschichte auf die Nerven und eigentlich war ich zu bestürzt, um wieder eine Reise in dieses Land zu planen. Die Art und Weise, wie in Großbritannien mit einer so schwerwiegenden Angelegenheit umgegangen wurde und wird, ist mir unver ständlich. Understatement ist eine Sache. Dummheit, Egoismus und Rücksichts- bzw. Gleichgültigkeit eine andere. Ich brauchte also eine geraume Zeit, um mich mit dem Gedanken anzufreunden, wieder und nun zum vierten Mal dorthin zu fahren. Schließlich dachte ich mir, na, wenn der Brexit in diesem Jahr stattfindet, dann ist das die letzte Möglichkeit, Großbritannien als EU-Land zu bereisen. Außerdem wollte ich mal wieder ausprobieren, ob die Engländer mein Englisch verstehen. Eines vorweg: Sie verstehen es. Und manche sprechen sogar etwas Deutsch oder auch mehr. Aber es gab noch einen anderen Grund, weshalb mich diese Reise besonders interessierte.

Ein Reiseführer aus dem 19. Jahrhundert

Vor ungefähr zwei Jahren entdeckte ich Theodor Fontane für mich neu und nun intensiver. Da ich mich schon lange mit England, englischer, schottischer, irischer und walisischer Geschichte beschäftigte, war ich sehr überrascht, dass dieser Autor des 19. Jahrhunderts ebenso an diesem Land bzw. an verschiedenen Regionen interessiert gewesen war. Ja, er hatte einige Zeit, mehr als insgesamt vier Jahre, in England gelebt, fühlte sich zeitweise als Engländer und war wenig begeistert, aus seinem Sehnsuchtsland nach Preußen zurückkehren zu müssen. Es gab für ihn keine Möglichkeit, sich in England eine Existenz aufzubauen, zumal er für die preußische Regierung nach Berlin berichtete. Das wurde misstrauisch beäugt, denn die Beziehungen zwischen England und Preußen waren nicht konfliktfrei. Und für einen Preußen wie überhaupt für Nicht- Engländer war es schwer, hier Fuß zu fassen. Man kann sagen, dass seine Wanderungen durch England und Schottland alles andere als romantische Prosa eines aus einem unterdrückten Preußen entflohenen Romantikers sind. Er beschreibt seine Erfahrungen, berichtet für preußische und andere Zeitungen sowie für die Regierung Preußens als Korrespondent vor allem aus London. Doch auch viele andere Orte suchte er auf und schilderte seine Eindrücke und Erfahrungen. Seine Berichte sind außerordentlich lebendig, durchaus ironisch und distanziert, dann wieder voller Hochachtung und Sympathie für Land und Leute, Kultur, Theater, Politik, Gesellschaft und Geschichte. Seine Wanderungen durch Schottland Jenseits des Tweets lesen sich mehrheitlich als geschlossenes Ganzes. Das war, anders als mit seinen Reisen durch England, von ihm auch so konzipiert. Wer von Theodor Fontane seine Wanderungen durch die Mark Brandenburg kennt, wird vielleicht überrascht sein, wie viel freier und lockerer Fontane über England und dann Schottland schreibt. Da spüre ich kein Korsett, da spricht (ja spricht, nicht nur schreibt) ein außerordentlicher gut informierter Reiseführer, der seine Leser an die Hand nimmt, ihnen Orte und Plätze beschreibt mit den damit verbundenen Geschichten und Mären, ernste, heitere, schnurrige Geschichten wechseln mit kritischen Anmerkungen. Während meiner Reise dachte ich oft, wie schade. Ich hätte die Bücher mitnehmen sollen. Als ich die Bände jetzt wieder las, war ich fasziniert von seinem Schreibstil und seiner Erzählweise. Und ich fand es spannend, seine Erfahrungen mit meinen zu vergleichen: Was erkenne ich wieder im 21. Jahrhundert, was er in seinem 19. Jahrhundert beschreibt? Was gibt es noch, was hat sich geändert? Fontane (1819-1898) war dreimal in England: im Frühjahr 1844, im Sommer 1852 und vom September 1855 bis Januar 1859. In diesem Zeitraum lebte er in London, mietete ein Haus und ließ seine Familie, Frau und Kinder nachkommen. Er fühlte sich regelrecht als Londoner. Im Sommer 1858 trat er mit seinem Freund Bernhard von Lepel die Reise nach Schottland an, die ihm schon lange ein Herzensanliegen gewesen war. Er bewunderte Walter Scott und Robert Burns er übersetzt einige Gedichte der beiden Autoren ins Deutsche - und war darüber hinaus außerordentlich interessiert an schottischer Geschichte. Bernhard von Lepel steuerte eine Reihe von Zeichnungen und Radierungen zu den besuchten Orten bei. Insgesamt sind seine Wanderungen durch England und Schottland sehr lesenswert, auch heute noch. Sie zeugen von seiner Liebe und Hochachtung für Land und Leute, sind aber nie nur von romantischer Sehnsucht geprägt, sondern offenbaren viel Scharfsinn, gute Kenntnis seiner Zeit und durchaus Humor. Literaturhinweis: Theodor Fontane, Wanderungen durch England und Schottland , 2 Bände, Herausgegeben von Hans-Heinrich Reuter, Verlag der Nation Berlin, 2. Auflage 1991 Und ein Tipp (neben Fontanes Werken überhaupt): Es gibt eine neue Biographie, pünktlich zu Fontanes 200. Geburtsjahr: Regina Dieterle ‚Theodor Fontane, Hanser-Verlag 2018. Sie ist sehr ausführlich und nach etwas länglichem Start sehr lesenswert, voller Informationen und dann auch spannend zu lesen.

Meine Reise nach England und Schottland im Jahr 2019

Am 1. Juli 2019 ging es für mich los, eine Busreise mit einer unerwartet kleinen Gruppe von 13 Per sonen. Abergläubisch war niemand, mit Reiseleiter, Fotograph und Fahrer waren wir 16 Leute, Ehepaare, Alleinreisende. Nicht nur schöne Orte wollte ich besichtigen, nein, ich wollte die Geschichte Englands, die mich immer interessiert hatte, näher kennenlernen durch die Orte, die wir ansteuerten. Historie zum Anfassen sozusagen, doch immer mit Blick auf die Gegenwart. Und immer wieder auf Theodor Fontane. Einige Hinweise den Fotos und Orten - ich kann leider nicht alle Fotos ins Netz stellen. Sie wären zu viel. Die Entscheidung fiel und fällt oft schwer. Da die Reiseroute nicht von mir ausgewählt wurde, besuchten wir auch Orte, von denen er nicht erzählt weil er sie nicht besuchte. Aber bei Orten, die auch er gesehen und dazu Anmerkungen gemacht hat, verweise ich auf ihn. Zunächst zu England.

Portsmouth / Isle auf Wight

Portsmouth ist eine alte Hafenstadt an der Südküste Englands, deren Gründung ins 12. Jahr hundert zurück reicht. Dazu ist sie der Militärstütz punkt der britischen Marine und war im 2. Weltkrieg Ziel heftiger Angriffe der deutschen Wehrmacht. Demzufolge wurde die historische Altstadt ziemlich zerstört. In der Nacht von 5. auf den 6. Juni 1944 begann von Portsmouth aus die Landung in der Normandie. Interessant ist heute noch natürlich der Hafen mit den Portsmouth Historic Dockyard. Hier findet sich Admiral Nelsons Schiff Victory “, das restauriert wurde und besichtigt werden kann ebenso wie das Segelkriegsschiff Warrior von 1860 sowie das Tudor- Schiff Mary “. Hier findet man auch das interaktive National Museum of the Royal Navy, Shops und natürlich die aktuellen Marineangehörigen. Sie sollte man aber nicht als Besichtigungsziel missdeuten. Sie arbeiten dort. Neu ist der Spinnaker-Tower “, der auch bestiegen werden kann und eine große Shopping-Mall. Der englische Schriftsteller Charles Dickens wurde in Landport bei Portsmouth geboren. Von Portsmouth aus startet die Fähre zur Isle auf Wight mit ihrem mediterranen Klima, ein beliebter Ferienort. Auch Queen Victoria und ihr Ehemann Albert entdeckten den schönen Ort für sich mit ihrer Sommerresidenz, dem Osborne-Haus . Hier traf ich eine sehr freundliche Aufseherin, mit der ich mich angeregt unterhielt. Zum Schluss stellte sich heraus, dass sie, wie ich fand, gut Deutsch sprach. Sie hatte es studiert, aber lange nicht gesprochen. Ich musste und konnte sie hoffentlich überzeugen, dass sie keine Scheu zu haben brauchte. Ihr Deutsch war sehr gut. Auch in Fragen der Politik waren wir ziemlich beieinander. Ein schönes Erlebnis. Und das Gespräch mit dem Gärtner auf Englisch machte Freude. Wir tauschten unsere Erfahrungen mit Pflanzen und Gärten aus.

Winchester / Avebury / Bath

Winchester ist schon aus vorrömischer, keltischer Zeit bekannt, später war es Hauptstadt des Königreiches von Wessex. Selbst in der normannischen Zeit bis ins 12. Jahrhundert behielt die Stadt ihre Bedeutung als Krönungssitz, wenn auch London als Hauptstadt mehr und mehr in den Fokus rückte. Es macht Spaß, durch die Stadt zu schlendern, die Kathedrale ist sehr beeindruckend (ich hatte immer den Song Winchester Cathedra l“ im Ohr), die Große Halle von Winchester Castle mit dem runden Tisch von König Artus (eigentlich von Henry VIII, um u.a. den spanischen König zu beeindrucken). Und auch sonst ist Winchester reich an alten und wichtigen Gebäuden. Jane Austens Sterbehaus befindet sich in dieser Stadt und eine Gedenkplatte in der Kathedrale erinnert an sie, die hier begraben liegt. Nicht nur Stonehenge zeugt von prähistorischer Zeit. Es gibt in England viele dieser Orte, wie z.B. Avebury mit seinen Erdhügeln und einem Langgrab. Man ist ein bisschen enttäuscht, weil man außer einem Hügel und eben diesem Langgrab nicht so viel sieht. Es gibt aber auch ein Museum, in dem man viel über diese Anlagen erfahren kann. Bath am Fluss Avon gelegen, nicht weit von Oxford oder Bristol entfernt, ist eine alte Bäderstadt, berühmt für ihre heißen Quellen, die schon in der Römerzeit besucht wurden. Viele historische Gebäude stammen aus der Georgianischen Zeit bzw. der so genannten Regency-Zeit mit dem „Royal Crescent“. Die Kathedrale ist auch sehr schön, die Innenstadt sowieso. Viele Touristen kommen nach Bath. Und das ist mehr als verständlich. Jane Austen mochte Bath nicht so sehr, zu viel Oberfläche fand sie. In ihrem Roman Nothanger Abbey beschreibt sie Leben und Treiben an diesem Ort ausführlich und durchaus ironisch. Einige Fotos von Bath habe ich schon früher vorgestellt. Deshalb hier nur zwei neuere. ( ==> Teil 2)

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@ COPYRIGHT G. Strahl, Neuss

Buch-Welt-Musik G. Strahl
England 2019 Offen gesagt ging mir die gesamte Brexit-Geschichte auf die Nerven und eigentlich war ich zu bestürzt, um wieder eine Reise in dieses Land zu planen. Die Art und Weise, wie in Großbritannien mit einer so schwerwiegenden Angelegenheit umgegangen wurde und wird, ist mir unver - ständlich. Understatement ist eine Sache. Dummheit, Egoismus und Rücksichts- bzw. Gleichgültigkeit eine andere. Ich brauchte also eine geraume Zeit, um mich mit dem Gedanken anzufreunden, wieder und nun zum vierten Mal dorthin zu fahren. Schließlich dachte ich mir, na, wenn der Brexit in diesem Jahr stattfindet, dann ist das die letzte Möglichkeit, Großbritannien als EU-Land zu bereisen. Außerdem wollte ich mal wieder ausprobieren, ob die Engländer mein Englisch verstehen. Eines vorweg: Sie verstehen es. Und manche sprechen sogar etwas Deutsch oder auch mehr. Aber es gab noch einen anderen Grund, weshalb mich diese Reise besonders interessierte.

Ein Reiseführer aus dem 19. Jahrhundert

Vor ungefähr zwei Jahren entdeckte ich Theodor Fontane für mich neu und nun intensiver. Da ich mich schon lange mit England, englischer, schottischer, irischer und walisischer Geschichte beschäftigte, war ich sehr überrascht, dass dieser Autor des 19. Jahrhunderts ebenso an diesem Land bzw. an verschiedenen Regionen interessiert gewesen war. Ja, er hatte einige Zeit, mehr als insgesamt vier Jahre, in England gelebt, fühlte sich zeitweise als Engländer und war wenig begeistert, aus seinem Sehnsuchtsland nach Preußen zurückkehren zu müssen. Es gab für ihn keine Möglichkeit, sich in England eine Existenz aufzubauen, zumal er für die preußische Regierung nach Berlin berichtete. Das wurde misstrauisch beäugt, denn die Beziehungen zwischen England und Preußen waren nicht konfliktfrei. Und für einen Preußen wie überhaupt für Nicht- Engländer war es schwer, hier Fuß zu fassen. Man kann sagen, dass seine Wanderungen durch England und Schottland alles andere als romantische Prosa eines aus einem unterdrückten Preußen entflohenen Romantikers sind. Er beschreibt seine Erfahrungen, berichtet für preußische und andere Zeitungen sowie für die Regierung Preußens als Korrespondent vor allem aus London. Doch auch viele andere Orte suchte er auf und schilderte seine Eindrücke und Erfahrungen. Seine Berichte sind außerordentlich lebendig, durchaus ironisch und distanziert, dann wieder voller Hochachtung und Sympathie für Land und Leute, Kultur, Theater, Politik, Gesellschaft und Geschichte. Seine Wanderungen durch Schottland Jenseits des Tweets lesen sich mehrheitlich als geschlossenes Ganzes. Das war, anders als mit seinen Reisen durch England, von ihm auch so konzipiert. Wer von Theodor Fontane seine Wanderungen durch die Mark Brandenburg kennt, wird vielleicht überrascht sein, wie viel freier und lockerer Fontane über England und dann Schottland schreibt. Da spüre ich kein Korsett, da spricht (ja spricht, nicht nur schreibt) ein außerordentlicher gut informierter Reiseführer, der seine Leser an die Hand nimmt, ihnen Orte und Plätze beschreibt mit den damit verbundenen Geschichten und Mären, ernste, heitere, schnurrige Geschichten wechseln mit kritischen Anmerkungen. Während meiner Reise dachte ich oft, wie schade. Ich hätte die Bücher mitnehmen sollen. Als ich die Bände jetzt wieder las, war ich fasziniert von seinem Schreibstil und seiner Erzählweise. Und ich fand es spannend, seine Erfahrungen mit meinen zu vergleichen: Was erkenne ich wieder im 21. Jahrhundert, was er in seinem 19. Jahrhundert beschreibt? Was gibt es noch, was hat sich geändert? Fontane (1819-1898) war dreimal in England: im Frühjahr 1844, im Sommer 1852 und vom September 1855 bis Januar 1859. In diesem Zeitraum lebte er in London, mietete ein Haus und ließ seine Familie, Frau und Kinder nachkommen. Er fühlte sich regelrecht als Londoner. Im Sommer 1858 trat er mit seinem Freund Bernhard von Lepel die Reise nach Schottland an, die ihm schon lange ein Herzensanliegen gewesen war. Er bewunderte Walter Scott und Robert Burns er übersetzt einige Gedichte der beiden Autoren ins Deutsche - und war darüber hinaus außerordentlich interessiert an schottischer Geschichte. Bernhard von Lepel steuerte eine Reihe von Zeichnungen und Radierungen zu den besuchten Orten bei. Insgesamt sind seine Wanderungen durch England und Schottland sehr lesenswert, auch heute noch. Sie zeugen von seiner Liebe und Hochachtung für Land und Leute, sind aber nie nur von romantischer Sehnsucht geprägt, sondern offenbaren viel Scharfsinn, gute Kenntnis seiner Zeit und durchaus Humor. Literaturhinweis: Theodor Fontane, Wanderungen durch England und Schottland , 2 Bände, Herausgegeben von Hans-Heinrich Reuter, Verlag der Nation Berlin, 2. Auflage 1991 Und ein Tipp (neben Fontanes Werken überhaupt): Es gibt eine neue Biographie, pünktlich zu Fontanes 200. Geburtsjahr: Regina Dieterle ‚Theodor Fontane, Hanser-Verlag 2018. Sie ist sehr ausführlich und nach etwas länglichem Start sehr lesenswert, voller Informationen und dann auch spannend zu lesen.

Meine Reise nach England und Schottland im Jahr 2019

Am 1. Juli 2019 ging es für mich los, eine Busreise mit einer unerwartet kleinen Gruppe von 13 Per sonen. Abergläubisch war niemand, mit Reiseleiter, Fotograph und Fahrer waren wir 16 Leute, Ehepaare, Alleinreisende. Nicht nur schöne Orte wollte ich besichtigen, nein, ich wollte die Geschichte Englands, die mich immer interessiert hatte, näher kennenlernen durch die Orte, die wir ansteuerten. Historie zum Anfassen sozusagen, doch immer mit Blick auf die Gegenwart. Und immer wieder auf Theodor Fontane. Einige Hinweise den Fotos und Orten - ich kann leider nicht alle Fotos ins Netz stellen. Sie wären zu viel. Die Entscheidung fiel und fällt oft schwer. Da die Reiseroute nicht von mir ausgewählt wurde, besuchten wir auch Orte, von denen er nicht erzählt weil er sie nicht besuchte. Aber bei Orten, die auch er gesehen und dazu Anmerkungen gemacht hat, verweise ich auf ihn. Zunächst zu England.

Portsmouth / Isle auf Wight

Portsmouth ist eine alte Hafenstadt an der Südküste Englands, deren Gründung ins 12. Jahr hundert zurück reicht. Dazu ist sie der Militärstütz punkt der britischen Marine und war im 2. Weltkrieg Ziel heftiger Angriffe der deutschen Wehrmacht. Demzufolge wurde die historische Altstadt ziemlich zerstört. In der Nacht von 5. auf den 6. Juni 1944 begann von Portsmouth aus die Landung in der Normandie. Interessant ist heute noch natürlich der Hafen mit den Portsmouth Historic Dockyard. Hier findet sich Admiral Nelsons Schiff Victory “, das restauriert wurde und besichtigt werden kann ebenso wie das Segelkriegsschiff Warrior von 1860 sowie das Tudor- Schiff Mary “. Hier findet man auch das interaktive National Museum of the Royal Navy, Shops und natürlich die aktuellen Marineangehörigen. Sie sollte man aber nicht als Besichtigungsziel missdeuten. Sie arbeiten dort. Neu ist der Spinnaker-Tower “, der auch bestiegen werden kann und eine große Shopping-Mall. Der englische Schriftsteller Charles Dickens wurde in Landport bei Portsmouth geboren. Von Portsmouth aus startet die Fähre zur Isle auf Wight mit ihrem mediterranen Klima, ein beliebter Ferienort. Auch Queen Victoria und ihr Ehemann Albert entdeckten den schönen Ort für sich mit ihrer Sommerresidenz, dem Osborne-Haus . Hier traf ich eine sehr freundliche Aufseherin, mit der ich mich angeregt unterhielt. Zum Schluss stellte sich heraus, dass sie, wie ich fand, gut Deutsch sprach. Sie hatte es studiert, aber lange nicht gesprochen. Ich musste und konnte sie hoffentlich überzeugen, dass sie keine Scheu zu haben brauchte. Ihr Deutsch war sehr gut. Auch in Fragen der Politik waren wir ziemlich beieinander. Ein schönes Erlebnis. Und das Gespräch mit dem Gärtner auf Englisch machte Freude. Wir tauschten unsere Erfahrungen mit Pflanzen und Gärten aus.

Winchester / Avebury / Bath

Winchester ist schon aus vorrömischer, keltischer Zeit bekannt, später war es Hauptstadt des Königreiches von Wessex. Selbst in der normannischen Zeit bis ins 12. Jahrhundert behielt die Stadt ihre Bedeutung als Krönungssitz, wenn auch London als Hauptstadt mehr und mehr in den Fokus rückte. Es macht Spaß, durch die Stadt zu schlendern, die Kathedrale ist sehr beeindruckend (ich hatte immer den Song „Winchester Cathedral“ im Ohr), die Große Halle von Winchester Castle mit dem runden Tisch von König Artus (eigentlich von Henry VIII, um u.a. den spanischen König zu beeindrucken). Und auch sonst ist Winchester reich an alten und wichtigen Gebäuden. Jane Austens Sterbehaus befindet sich in dieser Stadt und eine Gedenkplatte in der Kathedrale erinnert an sie, die hier begraben liegt. Nicht nur Stonehenge zeugt von prähistorischer Zeit. Es gibt in England viele dieser Orte, wie z.B. Avebury mit seinen Erdhügeln und einem Langgrab. Man ist ein bisschen enttäuscht, weil man außer einem Hügel und eben diesem Langgrab nicht so viel sieht. Es gibt aber auch ein Museum, in dem man viel über diese Anlagen erfahren kann. Bath am Fluss Avon gelegen, nicht weit von Oxford oder Bristol entfernt, ist eine alte Bäderstadt, berühmt für ihre heißen Quellen, die schon in der Römerzeit besucht wurden. Viele historische Gebäude stammen aus der Georgianischen Zeit bzw. der so genannten Regency-Zeit mit dem „Royal Crescent“. Die Kathedrale ist auch sehr schön, die Innenstadt sowieso. Viele Touristen kommen nach Bath. Und das ist mehr als verständlich. Jane Austen mochte Bath nicht so sehr, zu viel Oberfläche fand sie. In ihrem Roman „Nothanger Abbey“ beschreibt sie Leben und Treiben an diesem Ort ausführlich und durchaus ironisch. Einige Fotos von Bath habe ich schon früher vorgestellt. Deshalb hier nur zwei neuere. ( ==> Teil 2)