Die Lautten Compagney Berlin liebt Herausforderungen und Experimente wie auch Asya Fateyeva. Schon mehrfach haben sie Werke alter Musik mit Komponisten neuerer Zeit kombiniert, z.B. Tarquinio Merula mit Philip Glass mit „Timeless“ oder Henry Purcell mit den Beatles. „Time Travel“ heißt das Album. Hier arbeiteten Asya Fateyeva und die Lautten Compagney schon einmal zusammen. Diese Zusammenarbeit führen sie nun weiter fort mit dem vorliegenden Album „Dancing Queen“.
Anliegen war, die Komponisten in ihren je eigenen Werken zu interpretieren und dabei nach Zusammenhängen, Überschneidungen zu suchen und die Titel – wenn möglich – zu verbinden bzw. an einigen Stellen sogar zu verschmelzen, so dass anfangs gar nicht klar ist, um welche Komponisten es sich handelt. Ein Beispiel: „Money, Money, Money“ von Abba wird mit „Tambourin“ von Rameau so verbunden, dass erst später klar wird, um welches Stück es sich handelt.
Die jeweiligen Stücke sind in der Regel gut zu erkennen, Asya Fateyeva übernimmt bei den Abba-Songs die Singstimme. Es gelingen schöne Kombinationen und einige intime Augenblicke, z.B. beim titelgebenden Dancing Queen. Hier hört man nur das Saxofon, die Laute und das Cello – wie ein Trio, sehr fein, intim und liebevoll arrangiert.
Sämtliche Arrangements stammen von Bo Wiget, auf dessen Anregung die CD entstand. Er wünschte sich Abba-Songs und Wolfang Katschner, der Gründer der Lautten Compagney, schlug als zweiten Komponisten Jean-Philippe Rameau vor. Die Kombination geht sehr gut auf. Gleich der Eingang mit „Gimme! Gimme! Gimme!“ und dem folgenden „Contredanse en rondeau“ zeigt eindrucksvoll, wie gut das funktioniert - mitreißend und hinreißend musiziert.