geb. 1978 in Bosnien, deutsch-bosnischer Schriftsteller, erhielt schon viele Preise. Seine Werke wurden bislang in vierzig Sprachen übersetzt.
Er ist mein Lieblingsautor: Witzig, phantasievoll, ernst, klar, verspielt, ein Virtuose des Erzählens und Erfindens, dabei humorvoll, hintergründig, immer wieder überraschend, sein Umgang mit der Sprache bringt zum Staunen und macht einfach Freude. Er verbindet Ernst, Tiefe mit unbändiger Erzählfreude sowie unnachahmlicher Lässigkeit, Understatement und Frechheit, ohne je zu übertreiben. Ein Zauberer eben.
12 Geschichten, in denen der Autor verschiedene Menschen mit ihren Träumen und Sehnsüchten in ihren jeweiligen Lebenssituationen vorstellt. Wollten sie so leben? Oder hatten sie sich etwas ganz anderes vorgestellt? Hatten sie sich überhaupt etwas vorgestellt? Oder wurden sie einfach in ihr Leben hineingestellt?
Hinter allem steht die Frage: Was wäre, wenn? Wenn es im Anfang einen Raum gäbe, in den man hineingehen und sich verschiedene Zukünfte anschauen könnte, um sich eine auszuwählen? Das ist die Ausgangssituation, das Spiel, das ein paar Jugendliche im Juni 1994 in Heidelberg in einem Weinberg spielen. Damit setzt das Buch ein und setzt die Protagonisten in verschiedene Spielsituationen, in denen sie schauen müssen, wie sie damit umgehen. Die Fragen, die dabei auftauchen: Will ich diese Zukunft wirklich? Kann ich sie ändern? Wer bin ich in welcher Zukunft? Verpasse ich meine Zukunft? Bin ich feige? Vorsichtig? Zu vorsichtig? Mutig? Zu mutig?
Doch so einfach ist die Sache denn doch nicht.
Virtuos spielt Saša Stanišic die Möglichkeiten durch, die sich ergeben in verschiedenen Konstellationen, zeigt Alternativen auf – echte oder nur scheinbare. Wie es euch gefällt. Und natürlich mit viel Wortwitz, lakonisch, anrührend, berührend und unglaublich elegant.