Viele Jahre haben in Višegrad, einer Stadt an der Drina im Osten Jugoslawiens, Christen und Muslime, Bosnier und Serben friedlich miteinander gelebt. Aber nun machen sich Nationalismus und Hass bemerkbar und breit, bis der Krieg mit seiner Gewalt und seinen Exzessen über die Menschen hereinbricht.
Aleksandar, 14 Jahre alt, versteht nicht so recht, was da geschieht. Eben spielte er noch mit seinen Kameraden aus allen Schichten der Bevölkerung. Eben noch erzählte er von seinen beiden Großvätern, den Großmüttern, von den vielen Festen und den verrückten Verwandten und Nachbarn (wenn auch liebenswert verrückt), eben noch war die Mutter eine ganz normale Jugoslawin, nun ist sie Bosnierin und gefährdet. Eben noch ging Aleksandar zur Schule und sinnierte über Tito, seinen Tod, die marxistische Lehre und andere wichtige Themen nach – wie Fußball beispielsweise.
Aber nun ist alles anders. Das Haus ist besetzt von Soldaten, die Menschen müssen ihnen Platz machen in ihren Häusern, sie selbst suchen in den Kellern der Häuser Schutz vor dem näher rückenden Artilleriefeuer. Und als die Soldaten gehen, folgen ihnen Freischärler. Und die sind viel schlimmer als die Soldaten. Aleksandar und sein Freund Edin begreifen gar nicht, was passiert. Und so sehen sie diese Zeit zunächst noch als großes Abenteuer. Das versetzt ihre Eltern in Angst, denn die Jungen können absolut nicht übersehen, was ihre Unvorsichtigkeit und Abenteuerlust, aber mehr noch ihr Nichtverstehen bedeuten kann. Immer schwieriger und gefährlicher wird das Leben in der Stadt. Also beschließen Aleksandras Eltern, zunächst nach Serbien, nach Belgrad zu fliehen. Dort – bei Verwandten sind sie in relativer Sicherheit, obwohl dies für die Mutter als Bosnierin nicht ganz gilt. Später fliehen sie aus Belgrad über Ungarn nach Deutschland
Aleksandar lebt sich hier ein. Aber er kann seine kleine Freundin Asija nicht vergessen. Was ist aus ihr geworden? Der erwachsene Aleksandar versucht, sie zu finden. Asija ist Arabisch und bedeutet Frieden.
Als Erwachsener kehrt Aleksandar nach Bosnien zurück. Alles ist fremd, die Spuren des Krieges sind überall zu sehen. Die Menschen, nach außen teilweise gut gestellt, scheinen nach innen immer noch hart und die Schrecken des Erlebten leben als Trauma in ihnen weiter. Hass ist allgegenwärtig. Die Erfahrung der Realität macht Aleksandar zu schaffen. Nichts ist mehr, wie es war.