Die Reihe startet mit einem Brief, den ein ratloser Erbe, Albert Pond, an einen ihm unbekannten Sir Magnus schreibt. Und damit eine Reihe von verwirrenden Ereignissen auslöst, die sowohl den Angeschriebenen als auch ihn betreffen. Albert wird mit einigen seltsamen Gestalten bekannt, die es eigentlich nicht geben dürfte. Und Sir Magnus mit seiner Familie wird aus dem ruhigen Leben in einer Vorstadtvilla gerissen mit der beunruhigenden Vorstellung, dass ihr gesamtes geheimes Leben nur ans Tageslicht kommt und ihr Leben und ihrer aller Zukunft in Gefahr ist.
Denn die Familie Mennym, an die der Brief sich richtet, ist keine gewöhnliche. Sie sind eine Stoff-Familie, aus Lumpen bzw. Stoffresten zusammengesetzt: Die Eltern, die Großeltern, die Kinder (Mädchen und Junge) wurden nach dem Tod ihrer Schöpferin auf geheimnisvolle Weise lebendig. Irgendwie haben sie es mit großer Anpassungsfähigkeit geschafft, ihr Leben zu gestalten, ohne von Nachbarn oder irgendeinem Menschen behelligt zu werden. Sie leben nach außen hin ein ganz normales, ein wenig spießiges Leben. Viele Jahre hat sich niemand um sie gekümmert.
Doch nun platzt Albert Pond mit seinem Brief in ihr Leben. Und fortan ist nichts mehr so, wie es einmal war. Die Mennyms müssen sich überlegen, wie mit der Situation umgehen, sie müssen – schreckliche Vorstellung – mit bestimmten Menschen Kontakt aufnehmen und hoffen, dass ihr Vertrauen in sie gerechtfertigt ist.
In jedem Band haben sie neue Herausforderungen und Abenteuer zu bestehen. Aber die Konflikte werden nicht nur von außen an sie herangetragen. Auch Konflikte innerhalb der Familie brechen auf: Die Kinder fühlen sich gegängelt, wollen nicht nur in der Familie leben, auch die Stoffpuppen kommen in die Pubertät. Sie sehnen sich nach Veränderung, innerlich wie äußerlich. Doch wie geht man damit um, dass man äußerlich immer gleich bleibt und keine Möglichkeit der Veränderung hat? Wie lebt es sich in einer Großfamilie, die gezwungen ist, immer aufeinander zu hocken, da es ja keine Außenkontakte geben darf? Wie lebt man mit der ständigen Angst vor Entdeckung? Wie lebt man mit Verletzungen, die nicht geheilt werden können aufgrund der geheimen Existenz und als Puppen aus Stoffresten? Brennbar sind die Mennyms übrigens leider auch. Was bedeutet, dass jede Art von Feuer oder brennbarem Material für sie gefährlich ist.
Sylvia Waugh zeigt die verschiedenen Stadien und Situationen der Familie und was es bedeutet, keinerlei Außenkontakte zu haben. Was sehr idyllisch, ja spießig mit Tee-Zeremonie und Gebäck zubereiten beginnt, zeigt dann doch bald Risse. Die Mennyms überstehen alles, wenn auch durchaus mit Veränderungen. Doch die größte Herausforderung kommt im letzten Band, als sie erfahren, dass ihre relative Unsterblichkeit in Gefahr ist. Sie müssen sterben. Können sie das noch verhindern? Wer hilft ihnen und ist das Ende wirklich das Ende? Das sollten geneigte Leser denn doch selbst herausfinden.