Ein Buch mit einer außergewöhnlichen Thematik: Drei Mütter von Thronfolgern, die für ihre Söhne die Regentschaft übernahmen. Und wie sie damit umgingen, dass sie mit deren Volljährigkeit und Krönung die Macht abgeben mussten – oder dies de facto nicht taten. Die Besonderheit dabei ist auch, dass drei Regentinnen in Frankreich im 16. und 17. Jahrhundert für ihre Söhne regierten und in Widerspruch gerieten mit ihrer Rolle als Mutter, den Aufgaben der Kindererziehung und den politischen Interessen, der Staatsraison und eigenem Machtkalkül. Wie schwer sie sich damit taten, zeigt das Beispiel Maria de Medicis (verheiratet mit Henri IV). Ihr Sohn, Ludwig XIII, musste, um selbst regieren zu können, seine Mutter mehrfach regelrecht aus dem Land jagen. Sie war eine machthungrige, unverbesserlich intrigante Person. Sie lebte später in Köln und starb auch dort. Katharina de Medici regierte für mehrere ihrer Söhne und überlebte sie. Sie gilt als der Inbegriff der Übermutter und machtbewussten Regentin. Nur die in Romanen und Filmen wie „Die drei Musketiere“ verunglimpfte Anna von Österreich war dem späteren Ludwig XIV eine liebevolle Mutter und bereitete ihn auf seine Lebensaufgabe vor. Sie war die einzige, die ihren Platz ohne Schwierigkeiten räumte und ihren Sohn in dem Bewusstsein seiner Königswürde aufzog.