Marie (Romy Schneider), 39 Jahre alt, von Beruf Modezeichnerin, ist von ihrem Freund Serge (Claude Brasseur) schwanger. Sie hat schon einen 16jährigen Sohn, Martin, aus ihrer gescheiterten Ehe mit Georges (Bruno Cremer). Sie ist sich nicht sicher, ob sie dieses neue Kind will, stellt die Beziehung zu Serge grundsätzlich in Frage. Eine Rolle spielt wohl auch, dass sie auf die Lebensmitte zugeht und sich fragen muss, was sie mit sich und ihrem Leben bislang gemacht hat und wie es weitergehen soll. Eine engere Bindung hat sie zu ihren Freundinnen, die gleichzeitig auch ihre Arbeitskolleginnen sind, besonders zu Gabrielle. Diese ist verheiratet mit Jérôme (Roger Pigaut), der einen Selbstmordversuch unternimmt, als ihm seine Entlassung ankündigt wird.
Marie möchte Jerome helfen und trifft sich mit ihrem Ex-Mann, der im Unternehmen eine einflussreiche Stellung innehat und Jérôme evtl. helfen kann. Georges verspricht, sich für ihn einzusetzen. Serge wiederum reagiert auf dieses Treffen eifersüchtig und wird handgreiflich, was zum Ende der Beziehung führt. Bei einer späteren Zusammenkunft Maries mit Georges stellt sich heraus, dass sie beide noch Gefühle füreinander hegen. Sie treffen sich wieder und beginnen eine Liebesaffäre, obwohl er anderweitig gebunden ist. Diese Treffen bleiben nicht ohne Folgen für Marie. Sie wird wieder schwanger, entschließt sich aber, das Kind zu behalten. Sie sagt Georges nichts von ihrer Schwangerschaft, lässt ihn gehen, als sie merkt, dass er an seiner Freundin mehr hängt, als ihm bewusst war. Doch das Ende ist zugleich ein neuer Anfang.
Ich sah den Film bei seiner Erstaufführung im Kino und konnte ihn nicht vergessen. Es heißt, Romy Schneider habe sich von Claude Sautet, ihrem Lieblingsregisseur, eine Frauengeschichte gewünscht, weil sie von den ewigen Männergeschichten die Nase voll hätte. Es ist eine einfache Geschichte, wie der Titel sagt: Eine Frau, geschieden, wird schwanger, will das Kind nicht, eine Beziehung scheitert, sie trifft ihren Ex-Mann wieder, die alte Liebe lebt auf, aber sie hält nicht. Was bleibt am Ende? Der Film ist in gewisser Weise simpel, wie das Leben selbst. Aber er lässt einfach nicht los. Es liegt natürlich auch an Romy Schneider. Ich fand sie noch nie so schön, die Kamera liebt sie, zeichnet sie warm und weich, sensibel und zärtlich. Ihre Marie ist einerseits stark, dann wieder schwach, selbstbewusst und zweifelnd zugleich, in sich zerrissen wie Romy Schneider selbst. Ihre Schauspielkollegen sind ihr ebenbürtig. Es ist ein schöner, rundum feiner, leiser, melancholischer, aber nicht freudloser Film, der seine Protagonisten ernst nimmt, sie sehr genau zeichnet und zeigt, nichts beschönigt, doch auch nichts verzerrt.