Die Bennets sind eine vielköpfige Familie, Vater, Mutter, fünf Töchter, kleines Einkommen; die Familie hängt von einem entfernten Cousin ab, dessen Erbe sie bewirtschaften. Eigenes Vermögen gibt es so gut wie nicht. Die beiden ältesten Töchter, Jane und Elizabeth (genannt Lizzy), sind schön, belesen und vor allem Lizzy sehr intelligent, witzig und selbstbewusst. Mrs. Benett hat nur ein Ziel: Ihre Töchter möglichst gut zu verheiraten. Dazu ist ihr (fast) jedes Mittel recht. Ihr Ehemann hält zu ihr Distanz. Sie ist nicht seine große Liebe, ihm geistig nicht gewachsen und wirkt ein bisschen exaltiert.
In ihre kleine Welt bricht die große herein mit der Ankunft eines wohlhabenden Junggesellen, Mr. Bingley, und seinem Freund Darcy. So freundlich und zugewandt Bingley ist, so arrogant und unzugänglich wirkt Darcy. Wie Mrs. Bennet gehofft hat, verliebt Bingley sich in Jane, doch Darcy im Verein mit dessen Schwester hintertreibt die sich anbahnende Beziehung. Lizzy, die einige unfreundliche Äußerungen Darcys unfreiwillig mitbekommt, liefert sich bei den wenigen Aufeinandertreffen einige Wortgefechte mit ihm und verhehlt ihre Abneigung nicht.
In der Folge begegnen sich Lizzy und Darcy immer wieder. Sie besteht auf ihrer Abneigung gegen ihn, während er sich hoffnungslos in sie verliebt. Wie die Geschichte weitergeht, das lese man selbst bzw. schaue sich den Film an. Die Story basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jane Austen.
Wie schrieb die FAZ über den Film? Ein kleines Wunder. Und das stimmt. Ich sah ihn zuerst im Fernsehen und obwohl ich natürlich die Version mit Colin Firth kannte und ebenso natürlich liebte und liebe, verliebte ich mich auf der Stelle in den Film. Schon wie er beginnt: Lizzy geht in der Morgendämmerung spazieren, der Nebel liegt auf der Landschaft. Im Hintergrund Klaviermusik, die an Mozart erinnert, aber für den Film komponiert wurde. Kein Geringerer als Jean Yves Thibaudet spielt den Pianopart. Ich war von Anfang an fasziniert, wiewohl ich nicht wusste, wer spielt. Die Musik hat überhaupt eine große Rolle, auch wird deutlich, dass die Tanzgesellschaften eine der wenigen Möglichkeiten waren, zu denen sich Männer und Frauen gesellschaftlich toleriert bzw. gewünscht begegnen können. Der Film beginnt mit den morgendlich-stillen Szenen unglaublich stimmungsvoll. Darauf bricht mit der Heimkehr Lizzys das quirlige Leben der Bennets in diese Stille. Die Träume und Sehnsüchte der Familie sowie ihre Konflikte sind lebendig und liebenswert dargestellt. Die Schauspieler überzeugen allesamt. Aber natürlich Keira Knightley als Lizzy ist absolut sehenswert. Und auch Matthew Mcfadyen meistert seinen Part als Darcy genauso großartig. Er hatte es wohl am schwersten mit Colin Firth als Vergleich, dem Darcy der vergangenen Jahre. Aber ich finde, Matthew Mcfadyen spielt ihn sensibel, macht den Widerspruch in dem Charakter glaubhaft, sowie die unterdrückte Leidenschaft und den Kampf gegen sich selbst und seine Gefühle. Und zeigt ihn mutig, wenn er sich Lizzy offenbart, wenn auch auf für sie nicht akzeptable Weise. Beide sind stolz und in ihren Vorurteilen gefangen, beide hadern mit sich und dem andern. Aber sie sind absolut liebenswert und man kann sie verstehen.