Samir, dessen Eltern aus dem Libanon wegen des Bürgerkrieges geflohen waren, liebt seinen Vater abgöttisch. Er ist sein großes Vorbild, ist ihm Freundersatz, sein Ein und Alles. Der Vater kann wunderbar Geschichten erzählen und verkörpert für Samir den Inbegriff von Geborgenheit und Liebe. Seine Familie lebt in einer deutschen Stadt, in einem Viertel, in dem viele Migranten wohnen mit ähnlichen Geschichten und ähnlicher Herkunft. So stellt seine Straße für Samir und seine Familie eine Art Heimat in einem fremden Land dar.
Eines Tages verschwindet der Vater, lässt von einem auf den anderen Tag die Familie zurück, die von nun an sehen muss, wie sie zurechtkommt. Die Mutter spielt dabei eine große Rolle und der Freund der Familie, Hakim mit seiner Tochter Yasmin. Warum und wohin der Vater gegangen ist, weiß niemand. Hakim wüsste es vielleicht, aber er schweigt.
Samir, durch den Verlust des Vaters völlig aus der Bahn geworfen, kapselt sich mehr und mehr ab. Die deutsche Gesellschaft ist für ihn nur durch Schule, später Studium und dann Arbeit präsent. Alle Versuche seiner Familie oder Hakims mit Yasmin, ihn aus seiner Isolation zu holen, scheitern. Als dann auch noch die ihm so wichtige Beziehung zu Yasmin zu zerbrechen droht, erkennt er, dass er sich auf die Suche nach dem Vater machen muss. Ohne das Wissen, warum der Vater ihn und die Familie verlassen hat, kann er nicht zu sich selbst und einem freieren Leben finden.
Als Erwachsener macht sich Samir auf in den Libanon. Was er dort erfährt, was ihm dort widerfährt, verändert sein Leben und seine Sicht auf sich selbst, den Vater und natürlich den Libanon und seine Geschichte.